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Ortswappen in Stemwede

Im Spätsommer 2019 entstand im Kreis der Stemweder Heimatpfleger/innen die Idee, neben den bereits vorhandenen Ortswappen der Orte Levern und Wehdem auch für die weiteren Orte der Gemeinde Stemwede jeweils individuelle Ortswappen zu kreieren.
Ausgangspunkt der Überlegungen war, dass es auch zur Aufgabe der Heimatpflege gehört, das Alte, Gewordene als Wert und als Basis einer Lebensgemeinschaft (Dorf als Lebensgemeinschaft) zu bewahren, das Gegenwärtige zu pflegen und das Potential eines Ortes zu erkennen und ins Bewusstsein zu heben.
Die Ortsheimatpfleger/innen erkannten, dass das Schaffen von Ortswappen eine gute Möglichkeit ist, sich darüber Gedanken zu machen, was das Wesentliche der jeweiligen Orte ist.
Gibt es Wahrzeichen, markante Bauwerke oder Gewerke, die den jeweiligen Ort auszeichnen?
Es galt Ortswappen zu entwickeln, die auf kreative Weise das Wesentliche der jeweiligen Orte in symbolhafter Form zum Ausdruck bringen – das Ortswappen als identitätsstiftendes Symbol. Die Ortswappen sollten gefallen und die Bürger sollten sich damit identifizieren können.
Mit Jürgen Batta konnte ein erfahrener Heraldiker (Wappenkundler) aus unserer Region als kompetente Begleitung des Vorhabens gewonnen werden. Er erläuterte uns zunächst die Grundelemente und Gesetzmäßigkeiten der Heraldik. Ebenso war es möglich alle noch offenen Fragen zu klären.
Dann begann ein längerer Prozess in den einzelnen Orten:
Unter Federführung des jeweils zuständigen Ortsheimatpflegers wurden nun in jedem Dorf Ideen zusammengetragen. Was macht das Besondere des jeweiligen Ortes aus? Wie kann dies symbolisch und möglichst selbsterklärend in einem Ortswappen zum Ausdruck gebracht werden?
Die an diesen Prozess anschließende Umsetzung, Gestaltung und Entwicklung der Ortswappen übernahm Jürgen Batta. Er sorgte dafür, dass die heraldischen Gesetze berücksichtigt und erfüllt wurden, so dass die Ortswappen im Anschluss in die Wappenrolle eingetragen werden konnten. Für seine Arbeit sei ihm an dieser Stelle sehr herzlich gedankt.
Mit der Eintragung in die Wappenrolle „Ritter zum Wiehengebirge“ genießen nun die Ortswappen einen Urheberschutz.

Hier noch ein Hinweis zu den Wappenbeschreibungen:
In der Heraldik werden die Symbole immer aus der Sicht des Wappenträgers (Schildträgers) beschrieben. Zum Beispiel fliegt heraldisch betrachtet im Oppendorfer Ortswappen der Kranich nach rechts, aus der Sicht des Betrachters fliegt er allerdings nach links. Zur besseren Lesbarkeit ist in den nun folgenden Wappenbeschreibungen die Sichtweise des Betrachters gewählt worden.

Die Ortswappen bringen in schöner farbenfroher Weise die Vielfalt unserer Heimatgemeinde Stemwede zum Ausdruck.

Die Stemweder Gemeinde ermöglichte die Umsetzung des Projektes durch die finanzielle Absicherung. Hierfür gilt der Gemeinde Stemwede an dieser Stelle ein großer Dank!
Mögen die Ortswappen vielfältig Anwendung finden und damit einen Beitrag zur Stärkung unserer Heimatorte und unserer Heimatgemeinde Stemwede leisten.

Für die Stemweder Heimatpflege
Klaus Winkelmeier
Gemeindeheimatpfleger

Stemwede, April 2021

Arrenkamp

Wappenbeschreibung:
In Gold ein grüner, mit drei gekreuzten Ährenhalmen belegter, Dreiberg, darauf, zwischen einem Giebel aus roten Schindeln, eine rote Glocke, an dem oberen von zwei schmalen, roten Balken hängend.

Wappenbegründung:
Die Form der Friedhofskapelle als Dachkapelle zeigt mit ihren Quer-riegeln das Initial des Ortsnamen „A“. Der Dreiberg steht für das alte Amt Dielingen-Wehdem. Die Ähren symbolisieren einen Kamp (baumloses Feld) vor dem Stemweder Berg.

Destel

Wappenbeschreibung:
In Silber ein gewölbter, mit einer silbernen Distel belegter, grüner Schildfuß, darauf eine grüne, mit vier silbernen Linden belegte und seitwärts mit je einer grünen Linde begleitete, Windmühle.

Wappenbegründung:
Die Windmühle mit den charakteristischen Linden spiegelt die landwirtschaftlich geprägte Vergangenheit des Ortes wider und zeigt die Verbundenheit der Ortsgemeinschaft zu der ortseigenen Windmühle. Die Distel steht redend für den Ortsnamen.

Dielingen

Wappenbeschreibung:
In von Rot und Silber gespaltenem Schilde eine steigende silberne Spitze, darin eine grüne Eule auf rotem Stabe sitzend. Links ein goldenes durchgehendes Kreuz auf rotem Grund, im oberen linken Feld ein ebenfalls goldenes Buch. Rechts ein gewölbter grüner Schildfuß, darauf ein ebenfalls grüner Baum.
Wappenbegründung:
Das Kreuz steht für eine ca. 1200-jährige Entwicklung des christlichen Glaubens in unserer Region und für die in Dielingen erstmals 1223 urkundlich erwähnte Pfarrei. Das Buch steht für eine frühzeitige und eine lange Schultradition des Ortes. Der grüne Schildfuß und der ebenfalls grüne Baum weisen auf den Dielinger Klei hin, den Dielinger „Hausberg“ mit weitem Blick in die norddeutsche Tiefebene. Die Eule ist in unserem Kulturraum ein Symbol von Dynamik, Weisheit und Weitblick. Durch diesen Weitblick unserer Vorfahren ist Dielingen heute ein wichtiger dynamischer Industriestandort.

Drohne

Wappenbeschreibung:
In Silber ein grüner, oben halbrund ausgeformter Balken, belegt mit einem silbernen Sparren, daran, nach unten zeigend, zwei, ein rechtwinkeliges Dreieck bildende, Streben. Unten drei (2:1) nach außen zeigende natürliche Eicheln, verbunden durch grünes Astwerk. Oben, aus dem Balken wachsend, drei grün belaubte Bäume mit braunem Stamm.

Wappenbegründung:
Das Ständerwerk symbolisiert den starken Zusammenhalt und das feste Gefüge innerhalb der Dorfgemeinschaft.
Die Eicheln, sowie die grüne Tingierung, zeugen von deren landwirtschaftlich-naturverbundenem Charakter. Die drei Bäume stehen für den Drohner Klei.

Haldem

Wappenbeschreibung:
In silbernem Schilde ein goldener Faden, den Konturen eines roten Dreibergs, welcher mit einer silbernen Pflugschar belegt ist, folgend. Daraus erwachsend zwei, durch einen roten Balken verbundene, rote Säulen, belegt mit je fünf liegenden goldenen Rauten. Der Balken trägt einen roten Glockenturm mit goldener Glocke. Unter dem Balken schwebend vier rote Schindeln, darunter ein rotes, halbrundes Tor, beidseitig begleitet von je einer roten Schindel.
Wappenbegründung:
Das Schloss steht für die Verbindung von Historie (über 500 Jahre Rittersitz) und Gegenwart (Klinik Schloss Haldem). Die goldenen Rauten symbolisieren die 10 Ortsteile. Die vorherrschende Farbgebung in Silber und Rot ist dem Wappen der Familie „von der Horst“ entlehnt. Die Pflugschar ist dem Wappen der Familie „von dem Bussche“ entnommen und symbolisiert zudem den ursprünglich landwirtschaftlichen Charakter der Ortschaft. Der Dreiberg zeigt die enge Verbindung zum Stemweder Berg.

Levern

Wappenbeschreibung:
In Blau eine silberne Lilie, in blauem, allseitig golden ummauertem Schildfuß zwei silberne Wellenbalken.
Wappenbegründung:
Die silberne (weiße) Lilie im oberen Wappenschild war als Mariensymbol bereits im Siegel des 1227 gegründeten Klosters Levern erhalten. Der im Schildfuß dargestellte Brunnen mit silbernen (weißen) Wellenbalken symbolisiert die Heilquellen Leverns. Die goldene (gelbe) Einfassung versinnbildlicht den Schwefelgehalt des Quellwassers. Die blaue Farbe des Wappenbildes ist Hinweis auf den blau-grauen Schiefer des Leverner Hügels und gleichzeitig Kontrastfarbe zur silbernen (weißen) Lilie.
Das Führen dieses Wappens wurde der Gemeinde Levern am 28. Oktober 1968 durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt.

Niedermehnen

Wappenbeschreibung:
In silbernem Schilde mit grünem Bord ein, mit einem silbernen Rad belegter, grüner Schildfuß, der Form des Rades folgend. Darüber schwebend eine sich nach links öffnende und durch 3 rote Sparren (2:1), mit verkürzten linken Schenkeln, durchbrochene grüne Mondsichel.
Wappenbegründung:
Das Wappen lehnt sich an das Logo der Dorfgemeinschaft an. Alle Vereine und Einwohner sind unter den Dächern vereint und für alle offen. Das Rad nimmt Bezug auf das 100-jährige Bestehen des hiesigen Radsportvereins, der die Dorfgemeinschaft wesentlich mitgeprägt hat. Grün symbolisiert die Natur, die den Ort umgibt, sowie die Landwirtschaft als ebenfalls prägendes Element des Ortes.

Oppendorf

Wappenbeschreibung:
In blauem Schilde ein grüner Dreiberg, begleitet von einem silbernen Bord, das dessen Konturen folgt, und belegt mit einer goldenen Glocke. Über dem Dreiberg ein nach links fliegender silberner Kranich.

Wappenbegründung:
Der Dreiberg steht für den Stemweder Berg, an dessen östlichem Zipfel der Ort liegt und der das heimische Landschaftsbild seit jeher prägt.
Die (Schul-) Glocke wird erstmals im Jahre 1720 erwähnt. Die letzte Glocke (Nachfolger) wurde im Jahre 1952 gegossen.
Der Kranich prägt seit langem das Erscheinungsbild des Oppendorfer Fledder.

Oppenwehe

Wappenbeschreibung:
In blauem, durch eine goldene Pfahlleiste geteiltem Schilde ein goldener, blau gefüllter und mit fünf goldenen Moorbüscheln belegter, Dreiberg. Links eine silberne Klus mit schwarzem Balkenwerk. Rechts drei goldene, pfahlweise angeordnete Lindenblätter.

Wappenbegründung:
Der Dreiberg steht für den Stemweder Berg. Die Moorbüschel symbolisieren die moorige Umgebung der Ortschaft.
Die Klus und die Lindenblätter zeigen örtliche Wahrzeichen.

Sundern

Wappenbeschreibung:
In grünem Schilde ein roter, geschwungener Schildfuß, die Konturen begleitet von einem dunkelgrauen Faden und belegt mit einer silbernen Eichel, beidseitig begleitet von einem silbernen Eichenblatt. Darauf stehend ein goldener, bedachter Glockenstuhl mit ebensolcher Glocke.
Wappenbegründung:
Der Glockenturm ist das Wahrzeichen des Ortes und steht auf dessen höchster Erhebung. Grün symbolisiert die reiche Natur und die waldreiche Landschaft des Ortes mit seinem alten Eichenbestand, die Eichel steht dabei für die 350 Jahre alte „Huteeiche“, die unweit des Glockenstuhls steht. Das Rot zeigt den lehmigen Erdboden, der in früheren Zeiten drei Ziegeleien entstehen ließ. Der dunkelgraue Faden sind die hiesigen Kohleflöze.

Twiehausen

Wappenbeschreibung:
In grünem, durch einen silbernen Wellenbalken geteiltem Schilde, oben zwei silberne, schwarz geständerte Häuser, unten ein goldenes, nach rechts schauendes Eichhörnchen, eine Nuss haltend.

Wappenbegründung:
Die beiden Häuser stehen redend für den Ortsnamen. Der Wellenbalken symbolisiert den Twiehauser Bach.
Das Eichhörnchen mit etwas in den Pfoten (stellv. Nuss, Eichel, Tannenzapfen) steht für den Wald im Ort.

Wehdem

Wappenbeschreibung:
In silbernem Schilde ein schwarzes, schräg abwärts gerichtetes Kurzschwert, im silbernen Schildeshaupt ein roter Dreiberg.

Wappenbegründung:
Das Schwert steht für die frühe Gerichtsbarkeit des Ortes. Es stammt aus dem Siegel des Gehrke Wedeham, Richter auf dem Stemwede. Der Dreiberg symbolisiert die Nähe und die Verbundenheit zum Stemweder Berg. Die Farben sind die Mindener Stiftsfarben. Das Wappen wurde am 25. Mai 1939 durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen für das alte Amt Dielingen-Wehdem genehmigt und bis zu dessen Auflösung am 31. Dezember 1971 geführt. Der Ortsteil Wehdem (Stemwede) hat seitdem oben beschriebenes Wappen weiter geführt.

Westrup

Wappenbeschreibung:
In grünem Schilde ein goldener Dreiberg, belegt mit einem blauen Wellenbalken, sowie ein goldenes Spitzen-Schildhaupt aus drei steigenden Spitzen, die mittlere in Rot. Dazwischen ein silberner Pfahl, belegt mit 4 (2:2) schwarzen, oben halbrunden, Schindeln.

Wappenbegründung:
Dreiberg und Wellenbalken stehen für die topografische Lage Westrups zwischen Stemweder Berg und Großem Dieckfluss.
Die drei Spitzen erinnern an den ehemaligen Drei-Giebel-Meierhof und sind Sinnbild der jahrhundertealten Ortsgeschichte.
Der Pfahl symbolisiert den örtlichen Glockenturm.


Stemwede
Wappenbeschreibung:
In blau über einem goldenen (gelben) Dreiberg ein goldenes (gelbes) gestürztes Schwert, begleitet von zwei silbernen (weißen) Lilien.
Wappenbegründung:
Der Dreiberg steht für den Stemweder Berg. Das Schwert symbolisiert die Gerichtsbarkeit; Gerichtsplatz war früher der Ortsteil Wehdem. Das Schwert entstammt dem Siegel eines Gehrke Wedeham aus dem Jahre 1441, der in Wehdem Richter war. Dieses Schwert war bereits im Wappen des Amtes Dielingen-Wehdem enthalten. Die Lilien sind dem Wappen des Stiftsorts Levern entnommen und weisen auf die klösterliche Vergangenheit dieses Ortsteils hin.
Der Gemeinde Stemwede ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 6. Februar 1975 das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge und eines Banners verliehen worden.

Die Gemeinde Stemwede hat die Erstellung der Ortswappen beauftragt. Die Ortswappen dürfen erst nach Genehmigung der Gemeindeverwaltung durch Dritte verwendet werden. Die Ortsheimatpflegerinnen und Ortsheimatpfleger sind berechtigt, entsprechende Genehmigungen zu erteilen.